Der TI-Messenger – für eine bessere medizinische Versorgung
Mit tim+ von Arvato Systems sicher und interoperabel kommunizieren
Der neue TI-Messenger für das deutsche Gesundheitswesen: tim+
Die Suche nach einem sicheren Messenger-Dienst, der die Anforderungen der DSGVO und der DSK (2021) erfüllt, war für Teilnehmende im Gesundheitswesen bislang nicht einfach. Die wohl schwierigste Aufgabe? - Einen Messenger-Dienst, der nicht nur sicher, sondern auch noch interoperabel ist, zu finden.
Um genau diese Lücke zu schließen, haben Gesundheitsexpert:innen im Jahr 2019 die Idee eines sicheren und interoperablen Messenger-Dienstes für das deutsche Gesundheitswesen ins Leben gerufen. Was anfangs noch eine Idee war, wurde 2021 mit dem Digitale-Versorgung-und-Pflege-Moderniesierungs-Gesetz (DVPMG) gesetzlich festgeschrieben. Ende 2024 ist es nun endlich so weit: Alle Leistungserbringer im deutschen Gesundheitswesen können einen sicheren und interoperablen TI-Messenger nutzen, um mit Ihren Kolleginnen und Kollegen inner- und außerhalb ihrer Organisation zu chatten und wichtige Patientendaten wie Medikationspläne, Blut- oder Laborwerte auszutauschen.
Geprüfte Qualität und Sicherheit
Dabei müssen sich die Anwender:innen nicht auf die Angaben der Hersteller verlassen. Denn der TI-Messenger-Dienst wurde nach den Vorgaben der gematik entwickelt und von zertifizierten Gutachtern auf Interoperabilität, Sicherheit und Datenschutz geprüft. Der TI-Messenger trägt damit ein Güte-Prüfsiegel, wie es bei keinem anderen Messenger-Dienst der Fall ist. Wer einen TI-Messenger nutzt, kann sich sicher sein, dass dieser DSGVO und DSK-konform und mit anderen TI-Messengern kompatibel ist. Neben der intersektoralen Interoperabilität ebnet der TI-Messenger ebenfalls den Weg in die TI 2.0 und ist dabei nicht nur flexibler als andere TI-Applikationen, sondern kann im Praxisverwaltungssystem (PVS) integriert, als Standalone Lösung genutzt und auf dem Desktop oder dem Mobile Phone installiert werden.
TI-Messenger bringen Entlastung im Arbeitsalltag
Oftmals wird die Einführung neuer Technologien oder einer neuen Applikation skeptisch gesehen. Der TI-Messenger von Arvato Systems, tim+, ist jedoch völlig intuitiv, so wie man es auch von bekannten Messenger-Diensten her kennt. Hinzu kommt, dass tim+ von Ärzt:innen und Pflegepersonal mitentwickelt wurde und somit ganz bestimmten Anforderungen im medizinischen Alltag Rechnung trägt. Aus diesem Grund steckt in tim+ auch mehr drin, um medizinische Situationen schnell, einfach und rechtssicher abbilden zu können.
Features von tim+
Die Möglichkeiten des Matrix-Protokolls, auf dem der TI-Messenger aufgebaut ist, sind umfangreich. Darüber hinaus kann tim+ funktional erweitert und auf die Bedürfnisse des Kunden angepasst werden:
- Erstellung von (Gruppen-) Chaträumen und -nachrichten
- Video-Calls und Audioanrufe
- Video- und Audiokonferenzen
- Austausch von digitalen Inhalten bis zu 100 MB (Fotos, Videos, etc.)
- Austausch von Dokumenten bis zu 100 MB (Word, Excel, PDF, etc.)
- Fallbasierte Kommunikation
- Umfragen erstellen
- Lese- und Versandbestätigung
- Server Notices
- Suchfunktion und Medienübersicht
- Domainbasiertes Nutzerverzeichnis
- Zentrale Nutzerverwaltung
- Nutzer- und Rollenbasierte Accounts
- Funktionsaccounts
- und vieles mehr
Use Cases vom TI-Messenger
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Use Case: Pflege – Arzt
Mithilfe von tim+ lässt sich die interne Kommunikation eines Krankenhauses, einer Pflege- oder anderen medizinischen Einrichtung erheblich verbessern. So vereinfacht der TI-Messenger von Anfang an die Kommunikation in der Patientenversorgung. Im Beispiel „Pflege – Arzt“ kann die Pflegerin Antonia der Hausarztpraxis Dr. Klingenstaedt per Chat darüber informieren, dass die Bewohnerin K123456789 über Nacht einen leichten Hautausschlag entwickelt hat. Hierfür fotografiert sie den Hautausschlag und sendet das Bild mit der Bitte um Rückmeldung noch am gleichen Tag an die Arztpraxis. Der TI-Messenger erspart in diesem Fall Pflegerin Antonia, dass sie wertvolle Zeit am Telefon mit der Arztpraxis verliert, denn sie muss noch weitere Bewohner:innen waschen und versorgen. Zudem wurde der Fall dokumentiert und konnte durch die Integration in das Pflegesystem bereits abgelegt werden. Da die Schicht von Pflegerin Antonia in einer Stunde endet, hat sie den Fall als „Task“ markiert und an die nächste Schicht übergeben, damit diese den Verlauf beobachtet und wenn nötig aktiv werden kann, sollte der Ausschlag schlimmer werden oder es der Bewohnerin schlechter gehen.
Hinweis: Der Fall wurde vereinfacht dargestellt.
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Use Case: Arzt – Arzt
Neben den üblichen Funktionen, die man auch von bekannten Messenger-Diensten kennt, wurde bei tim+ vor allem darauf geachtet, wie die fallbasierte Kommunikation zwischen Leistungserbringern, z.B. Ärzt:innen und Fachärzt:innen, nutzerfreundlich abgebildet werden kann. Als Beispiel seien hier Fälle genannt, die über einen längeren Zeitraum hinweg behandelt und versorgt werden müssen. Vor allem in der Onkologie, bei chronisch kranken Menschen oder bei vorhandener Multimorbidität kann es durchaus sinnvoll sein, den Verlauf einer Therapie oder einer Wundheilung medizinisch engmaschig zu verfolgen, um möglichst frühzeitig zu intervenieren. Hier macht es Sinn, die Kommunikation via tim+ über Wochen, Monate oder sogar Jahre aufrechtzuerhalten. Dabei wird tim+ vor allem als Tool genutzt, um mit den behandelnden Fachärzt:innen im Austausch zu bleiben, Rückfragen zu klären und bei Bedarf auch eine direkte Videokonferenz mit dem jeweiligen Facharzt oder der Fachärztin zu führen. Auch Patient:innen können in den Chat einbezogen werden. Dabei ist zu beachten, dass tim+ nicht als Speichermedium gedacht ist. Die relevanten Patientendaten können bedenkenlos über tim+ zur verbesserten Kommunikation übertragen werden, doch aus rechtlichen und medizinischen Gründen ist ebenfalls die Speicherung im jeweiligen KIS (Krankenhaus-Informationssystem) oder PVS erforderlich.
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Einbindung von Versicherten, Laboren und Co.
Die Fälle beschreiben nur zwei von unzähligen Use Cases in der medizinischen Versorgung. Fachärztinnen und -ärzte erhalten dank der Funktionen des Messenger-Dienstes die Möglichkeit, sich innerhalb und vor allem auch außerhalb ihrer Organisation mit Gesundheitseinrichtungen auszutauschen. Dazu gehören auch Labore und Gesundheitsämter. Da zukünftig auch Krankenkassen und Versicherte ganz offiziell Teil der TI-Messenger Community werden, ist die automatische Terminvergabe oder das Bestellen von Folgerezepten per Smartphone oder Tablet in greifbarer Nähe. Die Krankenkassen sind verpflichtet ihren Versicherten einen TI-Messenger zur Verfügung zu stellen. Ob nun via ePA oder Krankenkassen-App, jeder Versicherte erhält zukünftig Zugang zu einem TI-Messenger.
Strukturierter Datenaustausch für eine bessere medizinische Versorgung
Im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz ist auch die Bedeutung des TI-Messengers im Bereich des strukturierten Datenaustausches nicht zu unterschätzen. Hier hat das Interoperabilitäts-Council TIM (TI-Messenger) und KIM (Kommunikation im Medizinwesen) fest eingeplant, um zukünftig Daten strukturiert über beide sicheren Nachrichtendienste versenden zu können. Schon jetzt ermöglicht tim+ über den Standard FHIR den strukturierten Datenaustausch. Liegen die Daten erst einmal in strukturierter Form für Leistungserbringer und Versicherte vor, ergeben sich damit ganz neue Einblicke in die Versorgung und Behandlungsverläufe.
Auch Patient:innen profitieren erheblich von einem strukturierten Datenaustausch. Vor allem im Bereich des „Patient-Monitoring“ gibt es noch viel Potential, dass in Deutschland bisher wenig ausgeschöpft wurde. Ist der Messenger-Dienst erst einmal in den Patientenportalen und damit im Wohnzimmer der Versicherten angekommen, können zukünftig Terminerinnerungen, Medikamenteneinnahmen oder Beschwerden unkompliziert via tim+ dokumentiert und empfangen werden. Dabei kommen vor allem automatisierte Chatbots zum Einsatz, die regelmäßig und standardisiert nach dem Befinden von Patient:innen in Folge einer Operation oder Medikamentenumstellung fragen. Hierbei kann die Sprache des Chatbots beliebig auf die eigene Landessprache umgestellt werden. Wichtig ist, dass der Chatbot als helfender Begleiter gesehen wird und kein medizinisches Fachpersonal ersetzt. Eine Nutzung dieser Funktionen ist stets auf freiwilliger Basis.
In Zukunft können mehrere Millionen Menschen von den Vorteilen und Features des TI-Messengers profitieren. Der Weiterentwicklung von Funktionalitäten sind keine Grenzen gesetzt. Das Thema Künstliche Intelligenz kommt hierbei nicht zu kurz, und neben der immer öfter vorkommenden Mensch-zu-Maschine Kommunikation gerät auch die Maschine-zu-Maschine (M2M) Kommunikation immer stärker in den Blick der Gesundheitseinrichtungen.
Ihre Vorteile
Technische Voraussetzungen für die Nutzung von tim+
Die gematik hat bekanntgegeben, dass für die Nutzung eines TI-Messenger jede Einrichtung bzw. Leistungserbringerorganisation über eine Security Module Card Typ B (SMC-B) verfügen muss. Eine SMC-B ist ein Praxisausweis, um sich für die Nutzung der Telematikinfrastruktur (TI) ausweisen zu können. Die Authentifizierung für den TI-Messenger erfolgt dabei über OpenID connect oder über eine bestehende KIM-Adresse. Da Arztpraxen und Psychotherapeuten seit 2019 verpflichtet sind, über einen TI-Zugang zu verfügen und ambulante Pflegedienste und Einrichtungen sich bereits an die TI anschließen können, kann der TI-Messenger bei einem TI-Anschluss schon jetzt genutzt werden. Im nächsten Schritt wird die Messenger-Lösung in der medizinischen Einrichtung installiert. Von dort aus können die einzelnen User angelegt und verwaltet werden. Die User können selbst entscheiden, ob und wie sie den TI-Messenger nutzen wollen. Eine Integration von tim+ in die Primärsysteme ist genauso möglich wie eine separate Nutzung über einen Web- oder Mobile-Client.
Häufige Fragen rund um das Thema TI-Messenger
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Ist ein TI-Messenger verpflichtend?
Aktuell ist die Nutzung eines TI-Messengers nicht verpflichtend. Jede medizinische Einrichtung kann selbst entscheiden, ob sie einen Messenger-Dienst einsetzen möchten oder nicht.
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Wo bekomme ich tim+ von Arvato Systems?
Wir arbeiten mit einem Netzwerk verschiedener Dienstleister vor Ort und Primärsystemhersteller zusammen, über die sie tim+ beziehen können. Gemeinsam mit unseren Partnern stellen wir Ihnen unseren TI-Messenger zur Verfügung, begleiten Sie bei der Einrichtung des Dienstes und stehen Ihnen auch darüber hinaus mit einem großen Supportumfang zur Seite. Damit tim+ reibungslos in Ihrem Alltag genutzt werden kann, können Anwender:innen unseren TI-Messenger über ihren Dachverband, ihre bekannten Dienstleister vor Ort (DVO) sowie ihre Primärsystemhersteller beziehen.
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Wofür steht das + in tim+?
Wie auch bei unserem Partnerprodukt kim+ sticht unser TI-Messenger mit seinem sehr guten Service hervor, den Sie von uns und unseren Partnern erwarten dürfen. Mit der integrierten Videosprechstunde und unseren weiteren TI-Produkten erhalten Sie ein attraktives Angebot von uns. Zusätzlich lässt sich unser TI-Messenger nahtlos in Ihre bestehenden Primärsysteme integrieren.
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Was ist der Unterschied zwischen KIM und TIM?
Was ist der Unterschied zwischen KIM und TIM?
KIM ist ein Kommunikationsdienst über den die Leistungserbringer im Gesundheitswesen sektorübergreifend E-Mails mit Dokumenten wie beispielsweise eAUs (elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen), digitale Überleitungsbögen oder Befunde versenden können. Voraussetzung für die Nutzung von KIM ist eine Anbindung an die TI durch einen Konnektor vor Ort oder im Rechenzentrum, wodurch die Nutzung ausschließlich in der Praxis, im Pflegeheim oder anderen medizinischen Einrichtung stattfinden kann. Die Nutzung eines KIM-Dienstes ist für alle Praxen verpflichtend, die eArztbriefe oder eAUs versenden möchten.
TIM hingegen ist ein Messenger, ähnlich wie WhatsApp – nur rechtssicher im Gesundheitswesen einsetzbar. Der Messenger kann orts- und geräteunabhängig verwendet werden, wodurch er für die interne als auch sektorübergreifende Kommunikation flexibel genutzt werden kann. Kolleg:innen sich können unkompliziert via Smartphone Bilder und Informationen zum Gesundheitszustand ihrer Patient:innen – beispielsweise einer Wunde – austauschen oder direkt Kontakt zum behandelten Arzt oder der behandelten Ärztin aufnehmen. Eine Verpflichtung für die Nutzung des TI-Messengers gibt es bislang nicht.