Wie die IIoT-Cloud die Zukunft der Fertigungsindustrie prägt
Vorteile einer Industrial-Cloud im Überblick
Artikel 3 zur schrittweisen Erhöhung des Digitalen Reifegrads mithilfe des IIot-Maturity-Modells
Im Office Alltag sind IT-Strukturen und die Vorteile der Cloud und zentralisierten Systemen nicht mehr wegzudenken. In der Fertigung jedoch zeigt sich: Verbindungen der Maschinen und Anlagen zu einem IT-Netzwerk oder in die Cloud sind nur lückenhaft vorhanden. Der Einsatz einer Cloud ermöglicht die zentrale Verwaltung von Softwareupdates und die Maschinensteuerung für eine optimierte Produktion sowie eine Erhöhung der Produktivität durch einen ortsunabhängigen Datenzugriff. Unter Berücksichtigung der notwendigen Cyber Security ist dies ein maßgeblicher Schritt in die Digitalisierung und die zunehmende Konnektivität.
Maschinenbauer, die sich für eine Digitalisierung ihrer Operational Technology entschieden haben, stehen vor der großen Herausforderung, das Thema strategisch richtig anzugehen. Im vergangenen Blog-Beitrag wurde die notwendige Voraussetzung der Maschinenanbindung an eine bestehende IT-Infrastruktur erläutert. In diesem Artikel möchten wir zunächst den grundsätzlichen Mehrwert aus der Umsetzung dieser Vernetzung darstellen und daraufhin auf die Notwendigkeit einer Sicherheitsarchitektur in der Cloud hinweisen. Es ergeben sich zwei wesentliche Aspekte:
Insgesamt sechs Blogartikel führen Sie durch die Digitale Transformation der Fertigungsindustrie. Dabei erläutern wir anhand eines IIoT-Reifegradmodells, wie Produktionsunternehmen ihren digitalen Reifegrad steigern können. Die weiterführenden, inhaltlich aufeinander aufbauenden Blogartikel finden Sie jeweils am Ende jeder Seite verlinkt.
Zentrale Administration
Das Verständnis der Cloud als zentrale Administration der IT-Struktur ist essenziell. Darunter fallen sämtliche angebundene Maschinen. Einen zentralen Punkt für das Management der Software bietet einen großen Vorteil. Es wird obsolet, mit jeder einzelnen Maschine in der Fertigung zu interagieren, um bspw. Softwareupdates zu installieren. Da jede Maschine über die Cloud angebunden ist, können mögliche Updates, Neukonfigurationen oder auch die Wartung der IT-Struktur übergreifend und ortsunabhängig unternommen werden. Physische Besuche durch einen Techniker werden obsolet, sie können auf einfachere Weise über die Cloud Zugriff auf die Maschinen erhalten. Ein weiterer Vorteil des zentralen Zugriffs auf die Maschinen ist, dass sich entsprechend auch auf die erhobenen Daten der (einzelnen) Maschinen unmittelbar zugreifen lässt. Dashboards und Anwendungsprogramme machen es anschließend möglich, diese Daten fernab der tatsächlichen Maschine in nahezu Echtzeit zu visualisieren und abzubilden, was dabei hilft, eine bessere datenbasierte Entscheidung zu treffen.
Cyber Security
In der Vergangenheit waren die Fertigung und die Maschinen durch industrielle Kommunikationsprotokolle und separate Netzwerke getrennt. Mit der Nutzung der Maschinendaten entsteht eine Verbindung von der Maschine in die Cloud. Aufgrund der enormen und sensiblen Datenmenge ist der zweite wesentliche Aspekt die Cyber Security, um Risiken minimieren und Datenlecks vermeiden zu können. Der Fokus liegt hierbei auf der Prüfung der Identitäten, die auf das Netzwerk zugreifen wollen und dem Schutz vor unbefugten Zugriffen. Die authentifizierte Verwaltung von Software sowie die Gewährleistung der Sicherheit und geeignete Verschlüsselungsmaßnahmen von Daten sind hierbei entscheidend. Entsprechend gewährleistet eine robuste Sicherheitskontrolle die Integrität der Daten und schafft Vertraulichkeit. Hierbei sind insbesondere Rollenzuweisungen zu nennen.
Unser IEC 62443-2-zertifizierter Partner TTTech Industrial erfüllt mit seiner Softwareplattform Nerve alle wesentlichen Kriterien für eine grundlegende Sicherheitsstruktur bei der Anbindung von Maschinen in die Industrial Cloud. Innerhalb der Cloud Security ist darüber hinaus das Vulnerability Management von wesentlicher Bedeutung. Es sorgt mit geeigneten Maßnahmen wie Breach Detection permanent für die Sicherheit der Daten, sodass Anomalien entdeckt werden und verdächtige Aktivitäten in den Cloud-Netzwerken nicht unbemerkt bleiben. Für eine unternehmensweite IT- und OT-Infrastruktur ist die Industrial Cloud-Lösung, primär durch die Konnektivitätseigenschaft, von zentraler Bedeutung. Eben jene Eigenschaft verleiht einer sofortigen Reaktion im Ernstfall besonderer Bedeutung, um möglichst schnell den Normalbetrieb wieder aufnehmen zu können. Dabei ist eine den Umständen angemessene Reaktion auf Sicherheitsvorfälle nicht zu vernachlässigen. Diese Art der Sicherheitsarchitektur bietet Arvato Systems inkl. der Softwarelösung Varedy an. Die Lösung hilft dabei, die Daten aus verschiedenen Quellen zu konsolidieren und auszuwerten, um Schwachstellen schnell identifizieren und eine Antwort einleiten zu können. Ein synergetisch arbeitendes Sicherheitskonzept ermöglicht es, einen noch höheren Sicherheitsstandard für die IIoT-Cloud in dem Fertigungsunternehmen zu etablieren.
Fazit
Insgesamt bietet die Konnektivität über die Cloud immense Vorteile für die Fertigungsindustrie. Durch eine zentrale Administration, regelmäßige Software-Updates und ortsunabhängigen Zugriff auf Daten können Unternehmen ihre Produktionsprozesse und ihre Maschinenanbindung optimieren. Dies, unter den Gesichtspunkten einer State-of-the-Art Cyber Security innerhalb der Cloud-Strukturen, bietet den Unternehmen eine wertvolle Entlastung hinsichtlich ihrer Digitalisierungsreise.
In dem folgenden Blog-Beitrag wird die nächste Phase des IIoT-Reifegradmodells behandelt. Dabei geht es um den richtigen Umgang mit der enorm anfallenden Datenmenge und wie ein starker Software-Backbone zu einer Erhöhung der Effizienz des Unternehmens beitragen kann.
Die Autoren
Johannes Fuhrmann ist Head of Strategic Business Development bei Arvato Systems. In dieser Rolle verantwortet er das Portfolio und den Produktaufbau für die Fertigungsindustrie. Sein Fokus liegt dabei hauptsächlich auf den Themen Digitaler Zwilling, Digitale Verwaltungsschale und der Entwicklung geteilter Datenökosysteme in der Industrie. Vor seiner Karriere bei Arvato Systems hatte Johannes Fuhrmann diverse relevante Positionen innerhalb der Fertigungsindustrie inne. So war er etwa als Senior Consultant für Industry 4.0 bei Deloitte Consulting und als Head of Digital Operations and Business Development bei VELUX tätig. Sein Studium an der University of Warwick schloss Johannes Fuhrmann mit einem Master of Science (MSc.) in Information Systems Management ab. Zudem erwarb er einen Bachelor of Arts (B. A.) im Studiengang Technical Business Administration an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg).
Konstantin Klein ist als Sales Growth Manager für die Kunden aus der Fertigungsindustrie bei Arvato Systems verantwortlich. In seiner Position liegt sein Fokus auf der Digitalen Transformation der Unternehmen, insbesondere in den Bereichen Prozessoptimierung, Digitaler Zwilling und Cyber-physische Systeme. Vor seiner Tätigkeit bei Arvato Systems sammelte Konstantin Klein umfangreiche Erfahrungen in der diskreten Automatisierung als Produktmanager Industrial IoT Network Solutions bei B&R Industrial Automation (Member oft the ABB Group) sowie als Business Development Manager bei TTTech Industrial. Nach seiner Schulzeit und einer Ausbildung zum Elektriker absolvierte er ein Masterstudium mit dem Abschluss Master of Science (M.Sc.) in Elektrotechnik und Informationstechnik mit Schwerpunkt auf Automatisierungstechnik an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig.