Unterschiede zwischen SaaS, PaaS & On Prem
Erklärt am Beispiel eines CMS
In diesem Blogpost möchte ich die wesentlichen Unterschiede zwischen Software as a Service (SaaS), Platform as a Service (PaaS) und On-Premise-Lösungen aufzeigen. Viele unserer Kunden haben bereits einen Webfokus und kennen sich teilweise mit Webtechnologien aus, daher versuche ich das ganze anhand eines Content Management Systems und des Hostings einer Internetseite zu veranschaulichen.
SaaS
Beginnen wir mit SaaS. Stellen Sie sich eine Situation vor, in der Sie einfachen Zugriff auf eine Softwarelösung ohne den Aufwand der Verwaltung einer Infrastruktur wünschen. Bei einer SaaS wird die Software von einem Drittanbieter gehostet und gewartet, so dass Sie selbst nicht mehr über die Ownership verfügen. Das bedeutet das, das Content Management System vom Anbieter betrieben wird und sie selbst keine Installation der Verwaltungssoftware tätigen müssen.
Das befreit Sie zunächst auf dem Papier auch von weiteren Aufwänden hinsichtlich Backups, Sicherheit und Betrieb, je nach dem, was ihr Anbieter hierbei ermöglicht. Sich jedoch nicht darum kümmern zu müssen stets einen laufenden Betrieb zu gewährleisten, wäre vermutlich auch falsch gesagt. Updates im SaaS und äusserliche Veränderungen können dazu führen, dass immer wieder kontrolliert werden muss, ob noch alles reibungslos funktioniert. Jedoch können sie sich mehr als bei allen anderen Lösungen stärker auf Ihre Kerngeschäftsziele konzentrieren. Die meisten modernen SaaS Lösungen sind stark skalierbar und oft liegt das in der Hand des Betreibers.
Sobald wir über Ownership sprechen, müssen wir aber auch über den Elefanten im Raum sprechen – Flexibilität. SaaS Lösungen sind bestrebt ein spezifisches Ziel in höchster Effizienz für ALLE Kunden zu gewährleisten. Dies geht aber gegebenenfalls zu Lasten ihrer ganz eigenen individuellen Freiheit. Wenn man sich vom vorgegebenen Workflow lösen möchte und persönliche Ideen umsetzen muss, wird dies häufig zum schweren, wenn nicht sogar unlösbaren Unterfangen.
Wenn wir uns das Beispiel eins SaaS basierten Content Management ansehen, gibt es hier zum Beispiel klassische Baukastensysteme. Diese sind darauf ausgelegt eher ein visueller Designer zu sein, hierbei wird aber auch schnell klar, dass es schwierig wird über eine solch filigrane Methode tausende Seiten zu steuern. Andere SaaS Ansätze sind unter anderem Headless CMS. Diese liefern lediglich strukturierte Daten und lassen sich dadurch erheblich stärker skalieren. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass sie für diese Systeme auch noch einen Frontendserver benötigen. Dieser muss meist auf einer anderen Infrastruktur betrieben werden. Gegebenenfalls zerstört das die oben genannten Vorteile. Es ist also von Vorteil bei SaaS immer auch die Abhängigkeiten zu anderen Softwarelösungen anzusehen.
PaaS
Möchten Sie etwas mehr Kontrolle über die Entwicklungs- und Bereitstellungsumgebung haben, ohne jedoch die Infrastruktur selbst zu verwalten, ist PaaS eine robuste Lösung. Häufig erhält man im PaaS-Modell Zugang zu einer vorkonfigurierten Plattform zur Entwicklung und Bereitstellung. Dies bedeutet, dass Sie sich vollkommen auf den Aufbau und die Anpassung Ihrer digitalen Erlebnisse konzentrieren können, ohne sich in den Feinheiten der Infrastrukturkonfiguration zu verlieren. Es ist ein optimaler Mittelweg, der Flexibilität mit Bequemlichkeit verbindet. PaaS ist meistens auf dem Papier die teurere Option. Hierbei muss man jedoch abwägen. Zum einen bietet der Drittdienstleister eine entsprechende Plattform, die im Gegensatz zu On-Premise sehr viel optimierter auf die Bedürfnisse der Software abgestimmt ist, zum anderen löst es den starren Aufbau einer SaaS Lösung für den im Gegensatz Support geleistet werden muss. Je nachdem, wie weit eine PaaS Lösung geht können auch weitere Kosten für Build Pipelines, Logging oder Tests anfallen. Erkundigen Sie sich daher immer bei Ihrem Anbieter ob solche Lösungen im Dienstleistungsumfang enthalten sind.
Betrachten wir uns wieder unser Beispiel so wäre ein Content Management in diesem Szenario von Ihnen oder ihrem Dienstleister zu installieren. PaaS liefert ihnen eine ähnliche Form des Hostings wie die meisten es vermutlich von Shared Webhostings gewohnt sind. Bei diesen wird eine Umgebung geschaffen in der sie via FTP – Verbindung ein Programm hochladen. Meist nutzen dieses Hosting Angebote eine spezifische PHP-Version. Im Enterprise Segment kommt bei einem PaaS oft auch .net oder Java zum Einsatz. Der Hosting-Provider stellt also eine gewisse Umgebung zur Verfügung mit der sie als Nutzer arbeiten können. Upgrades dieser Programmiersprachen werden vom Betreiber eingespielt. Hin und wieder kommt es vor, dass Sie dadurch vom Betreiber aufgefordert werden Anpassungen in der Applikation zu machen, um sicherheitsrelevante Lücken zu schließen.
Viele PaaS Provider bieten gleichzeitig die Möglichkeit an, den nötigen Frontend Server zu installieren. Alles befindet sich auf der gleichen Plattform und kann sowohl überwacht und auf gleicher weiße supportet werden. Oft befinden sich PaaS Umgebungen in öffentliche Clouds, sodass man hier stark skalieren kann. Jedoch führt uns dies auch zu Option 3.
On-Premise
Für alle diejenigen, die Kontrolle über die gesamte Wertschöpfungskette behalten wollen, ist On-Premise die geeignetste Herangehensweise. Diese Option bietet die ultimative Kontrolle über Ihre Umgebung und ist ideal für Organisationen mit strengen Sicherheits- und Compliance-Anforderungen. Sie behalten die volle Autonomie über Ihre Infrastruktur, Daten und Konfigurationen. Diese Kontrolle kann insbesondere für Unternehmen in regulierten Branchen oder mit einzigartigen technischen Anforderungen äusserst attraktiv sein.
Neben SaaS und PaaS Lösungen bieten wir bei Arvato Systems On-Premise Lösungen sowohl auf den eigenen Rechenzentren oder auch in privaten sowie öffentlichen Clouds an. So können Sie entscheiden, wie souverän sie sein möchten. Dabei schließen wir für Sie die Lücken die On-Premise gegenüber SaaS und PaaS Lösungen haben.
Fazit
Nun fragen Sie sich vielleicht: Welche Option ist die richtige für mich? Nun, das hängt von Ihren spezifischen Bedürfnissen, Präferenzen und Ressourcen ab. Suchen Sie maximale Agilität und Skalierbarkeit? SaaS könnte der richtige Weg sein. Schätzen Sie Flexibilität und Kontrolle über Ihre Entwicklungsumgebung? Dann könnte PaaS die beste Wahl sein. Oder sind Sicherheit und Compliance oberste Prioritäten? In diesem Fall könnte eine lokale Bereitstellung die perfekte Lösung sein. Sollten Sie weitere Fragen haben so können wir Ihre Fragen jederzeit beantworten.