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Warum Serverless die Zukunft der Anwendungsentwicklung ist

Warum Serverless die Zukunft der Anwendungsentwicklung ist

Die Vorteile virtueller Maschinen nutzen, um weite Teile der Infrastruktur zu automatisieren

Warum Serverless die Zukunft der Anwendungsentwicklung ist
25.11.2021
Cloud
Innovation
Infrastructure Services
Technisch

Virtuelle Maschinen ebnen den Weg für die Automatisierung vieler Aspekte unserer Infrastruktur, damit Ressourcen schneller und zu geringeren Kosten bereitgestellt werden können. Container verbessern die Auslastung noch weiter und ermöglichen es, hochgradig belastbare und elastische Lösungen zu entwickeln. Allerdings spielen Server dabei immer noch eine wichtige Rolle, was dazu führt, dass beispielsweise Fragen nach der Skalierbarkeit (welcher Instanztyp und welche Größe?) und der Fehlertoleranz (wie konfiguriert man Redundanz und Lastausgleich?) unausweichlich sind. Es gilt, sich überlegen, welches Betriebssystem man verwenden und wie Patches verwaltet werden sollen. Darüber hinaus muss sichergestellt sein, dass der Zugang gesichert ist.


Es zeigt sich also, dass die Verwaltung von Servern viel Zeit in Anspruch nimmt und eine ebenso stetige Aufgabe wie wichtige Aufgabe ist, denn falsche Konfigurationen können zu Systemausfällen führen und unregelmäßig gepatchte Systeme können Datenverluste oder – schlimmer noch –  Datenlecks verursachen. Aus diesem Grund gibt es in Unternehmen traditionell ganze Teams, die sich nur auf diese Aufgaben konzentrieren. Das ist jedoch nicht nur teuer, sondern führt auch oft zu Konflikten und Lücken zwischen Entwicklern und Betrieb, was sich wiederum auf die Geschwindigkeit und Qualität der Veröffentlichungen auswirkt (siehe DevOps).

Serverless – skalierbar, hochverfügbar und fehlertolerant

Das Schlagwort zur Lösung dieser Probleme lautet: Serverless. In der Serverless-Welt kümmert sich der Cloud-Service-Provider (CSP) um die genannten Aufgaben. Die Bereitstellung und viele Aspekte der Nutzung werden vom Anbieter übernommen. Der CSP sorgt auch dafür, dass die Ressourcen skalierbar, hochverfügbar und fehlertolerant sind. Auch die Sicherung der Umgebung und die Patch-Verwaltung liegen in der Hand des Cloud-Anbieters – und sie sind wirklich gut darin.


Warum? Weil sie es müssen. Ohne eine sichere und stabile Plattform sind die CSPs aus dem Geschäft. So haben beispielsweise alle großen Cloud-Anbieter die Spectre/Meltdown-Schwachstellen in ihren Systemen gepatcht, lange bevor die Schwachstellen öffentlich bekannt wurden. Unternehmen, deren Anwendungen auf einer Serverless-Infrastruktur laufen, können also direkt davon profitieren, ohne selbst etwas dafür tun zu müssen.

Serverless – Elastizität schaffen

Ein weiterer wichtiger Aspekt von Serverless ist die Elastizität. Herkömmliche Systeme sind oft übermäßig ausgelastet, damit sie einen Anstieg des Datenverkehrs während der Ferien oder bei Marketingkampagnen bewältigen können. Das bedeutet, dass das Unternehmen ständig Geld für Ressourcen bezahlt, die nur während einer sehr kurzen Zeitspanne genutzt werden. Selbst mit automatischer Skalierung ist es oft nicht trivial, plötzliche und unangekündigte Verkehrsspitzen zu bewältigen, z. B. wenn ein Produkt oder ein Artikel in den sozialen Medien viral geht. Es besteht also oft ein Kompromiss zwischen Überauslastung und dem Risiko von Serverausfällen.


Auch hier kann eine Serverless-Infrastruktur helfen. Da sich der CSP um die Bereitstellung und Skalierung kümmert, müssen Unternehmen nichts vorbereiten oder tun, wenn die nächste Verkehrsspitze auftritt. Die CSPs sind auch in diesem Bereich motiviert, den bestmöglichen Service zu bieten, denn durch eine bessere Skalierung und Auslastung der Infrastruktur können sie ihre eigene Gewinnspanne erhöhen.

Serverless – Nur was für große oder auch für kleinere Unternehmen?

An dieser Stelle wird oft die Frage gestellt, ob Serverless nur für große und populäre B2C-Sites geeignet ist oder auch für typische B2B- oder kleinere B2C-Anwendungen. Um diese Frage zu beantworten, gilt es, einen weiteren wichtigen Aspekt von Serverless zu berücksichtigen: die Bezahlung nach Nutzung. Da Unternehmen nur für die Ressourcen zahlen, die sie auch nutzen, kann Serverless auch für Anwendungen, die nicht ständig stark frequentiert werden, enorme Kosteneinsparungen bringen.


Wenn Sie zum Beispiel eine Anwendung haben, die nur während der Geschäftszeiten genutzt wird, dann zahlen Sie auch nur in dieser Zeit. Gleichzeitig ist Ihre Anwendung in seltenen Fällen auch dann noch verfügbar, wenn nach Geschäftsschluss auf sie zugegriffen wird. Elastizität kann also nicht nur für Anwendungen mit hohem Spitzenverkehr ein großer Vorteil sein. Wenn Sie hingegen eine relativ gleichmäßige Arbeitslast ohne viele Spitzen oder Ausfallzeiten haben, werden Sie mit Serverless keine Laufzeitkosten sparen. Aus anderen Gründen, wie z. B. der Entwicklungsgeschwindigkeit (schnellere Markteinführung), ist Serverless aber gegebenenfalls dennoch eine Überlegung wert.

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Verfasst von

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Patrick Ruhkopf
Experte für Cloud