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IT-Infrastruktur: Grundlagen und Bedeutung für Unternehmen

IT-Infrastruktur - Definition und Bedeutung für Unternehmen
19.09.2023
Cloud
Digitale Transformation
Managed Services

Obgleich keine genormte oder einheitliche Definition für den Begriff "IT-Infrastruktur" besteht, werden darunter gemeinhin alle Soft- und Hardwarekomponenten, Telekommunikationssysteme, Peripherie, Server und weitere mit der IT verbundenen Systeme sowie deren Komponenten verstanden. Für Unternehmen ist die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur in der IT im Zuge der Digitalisierung fortlaufend wichtiger.  

Was ist eine IT-Infrastruktur? Definition und Begriffserklärung 

Ein IT-System kann im Vakuum existieren, wird im Regelfall aber in Verbindung mit weiteren digitalen beziehungsweise IT-Geräten und Programmen betrieben. Wie schon eingangs dargelegt kann sich die Auffassung darüber, was noch Teil der Infrastruktur ist und was nicht, zwischen mehreren Anwendern und Experten unterscheiden, dennoch besteht ein übergeordneter Konsens: Elektronische Geräte, Maschinen, Programme, Netzwerkkomponenten und Anwendersoftware schaffen die eigentliche Infrastruktur, über die all diese Komponenten miteinander kommunizieren können und benutzt werden.  
 
Gemeinhin gilt außerdem: Mit steigender Komplexität des Anwendungsprofils nimmt auch die Anzahl an Komponenten zu. Das zeigt sich insbesondere im Vergleich zwischen Unternehmen/technischen Anbietern und Nutzern sowie dem Endnutzer. Letzterer verfügt im Regelfall über eine weitaus einfacher strukturierte und hinsichtlich der Zahl der Komponenten geringfügiger ausgestattete IT-Infrastruktur.   

 

Aus der Unternehmenssicht lässt sich ebenso zwischen Classic IT und Modern IT-Infrastruktur unterscheiden. Eine moderne IT-Infrastruktur eröffnet Unternehmen Möglichkeiten die mit vertretbaren Kosten in Classic IT nicht möglich sind.

Was ist Bestandteil einer zeitgemäßen IT-Infrastruktur?

Aufgrund der unterschiedlichen Betrachtungsweisen werden mehrere Personen, sollten sie alle Bestandteile ihrer digitalen Infrastruktur aufzählen, wahrscheinlich verschiedene Antworten geben. Am Beispiel der Endnutzer lässt sich das gut verdeutlichen.  
 
Endnutzer greifen in der Regel auf eine Infrastruktur zurück, die folgende Komponenten umfasst:  

  1. Hardware wie Laptops, Desktop-Rechner, Tablets oder Smartphone mitsamt deren einzelnen Komponenten, beispielsweise der Grafikkarte oder dem Prozessor.  

  2. Ebenso extern an das System gekoppelte Geräte, insbesondere Peripherie-Geräte wie beispielsweise die Tastatur, Maus, Kopfhörer, Drucker oder Monitore. Auch genutzte Software, beispielsweise ein Betriebssystem wie Windows oder iOS, sowie alle weiteren Anwendungen, zum Beispiel Content-Management-Systeme (CMS) oder Media-Player  

  3. Alle Telefonie- und Netzwerkkomponenten, sowohl für das Internet als auch zur Verbindung mehrerer Geräte über WLAN, Bluetooth und Co.  

Wesentlich komplexer ist die Infrastruktur in der IT eines Unternehmens, insbesondere bei Technologieunternehmen oder in verwandten Branchen. Teil deren Infrastruktur sind beispielsweise noch Server und externe Kühlelemente, auch die Verkabelung und spezialisierte Software ist in der Infrastruktur dort zu berücksichtigen. Das komplexere Anwenderprofil resultiert folglich auch in spezialisierten Komponenten.  
 
Die letzte Gruppe, die eine eigene Betrachtung und Interpretation mitbringt, wären Telekommunikationsanbieter. Bei diesen sind Teil der IT-Infrastruktur auch hochspezialisierte Systeme, die für den Endnutzer wiederum keinerlei Bedeutung haben, für die zu erbringenden Leistungen des Anbieters aber unerlässlich sind. Des Weiteren erhält bei professionellen Anwendern und Anbietern der gesetzliche Rahmen besondere Beachtung. 

Eine Unterscheidung nach drei Infrastrukturtypen

Ein weiterer Nebeneffekt der Digitalisierung sowie im weitesten Sinne der Verbreitung des Internets ist der Umstand, dass die IT-Infrastruktur heutzutage nicht mehr zwangsläufig nur lokal existiert. Gleichermaßen ist es durchaus möglich, dass in einem Unternehmen mehrere Infrastrukturtypen zeitgleich genutzt werden. Die nachfolgende Übersicht hilft bei der genaueren Unterscheidung:   


Lokale/traditionelle Infrastruktur  

Dazu zählt alles, was in physischer Form lokal vorhanden ist, auch OnPremis genannt. Das wären in einem Unternehmen zum Beispiel die Server, die vor Ort in einem abgetrennten Raum stehen. Selbiges gilt für Rechenzentren. Eine lokale/traditionelle Infrastruktur spielt vor allem für größere Unternehmen eine Rolle, die beispielsweise im Technologiesektor aktiv sind und ihre eigenen Rechenzentren betreiben.   


Cloud-Infrastruktur  

Der Endnutzer wird höchstens die Cloud-Lösung eines Anbieters nutzen. Unternehmen hingegen sind aufgrund eigener Cloud-Computing-Prozesse mitunter auf professionelle und leistungsstärkere Lösungen angewiesen, während Anbieter überhaupt erst einmal die nötigen Cloud-Ressourcen entwickeln und betreiben müssen.  
 
Zur Cloud-Infrastruktur zählt demnach alles, was für eine Interaktion mit einer Cloud-Lösung notwendig ist, die Cloud selbst sowie daran gekoppelte Prozesse. Cloud-Infrastrukturen lassen sich eigenständig entwickeln, dann ist man Nutzer und Anbieter der Cloud zugleich, oder man nutzt lediglich die Clouds von großen Konzernen, wie beispielsweise Microsoft, Google oder Amazon Web Services.  
 
Bei der Nutzung der Cloud eines Anbieters können Anwender wiederum auf drei unterschiedliche Modelle zurückgreifen: Infrastructure as a Service (IaaS), Software as a Service (SaaS) sowie Platform as a Service (PaaS) - auch hier bestehen in der Praxis Überschneidungen zwischen den beanspruchten Leistungen.  
 

Hyperconverged Infrastructure  

Bei dieser Lösung werden einzelne, früher noch voneinander getrennte Systeme, auf einer einheitlichen Oberfläche zueinander gebracht - wodurch sie sich wiederum zentralisiert nutzen und steuern lassen. Zum Einsatz kommt diese Lösung ebenfalls lediglich auf der professionellen Anwenderseite, um zum Beispiel Rechenleistung und Datenräume miteinander zu verbinden und bisher ungenutzte Effizienzpotenziale freizulegen.  

Wie sieht eine optimale IT-Infrastruktur aus?

Zunächst einmal ist eine IT-Infrastruktur stets auf die Anwenderbedürfnisse zuzuschneiden beziehungsweise muss so ausgerichtet sein, dass Unternehmen ihre digitalen Kapazitäten optimal und rechtssicher nutzen können. Die praktische Realisierung einer unternehmenseigenen IT-Infrastruktur kann sich daher zwischen mehreren Unternehmen auch deutlich unterscheiden. Aufgrund der konsequent fortschreitenden Digitalisierung gleichen sich die Bedürfnisse von zukunfts- und wettbewerbsfähigen Unternehmen, was ihre IT anbelangt, aber fortlaufend an.  

Das Management der IT-Infrastruktur umfasst die Koordination von IT-Ressourcen, Systemen, Plattformen, Umgebungen und Mitarbeitern. Hier sind einige der gängigsten Managementtypen für Technologieinfrastruktur: 

  1. Betriebssystem-Management: Überwacht Umgebungen, die auf demselben Betriebssystem ausgeführt werden, und stellt Inhalts-, Patch-, Bereitstellungs- und Abonnement-Management bereit.  

  2. Cloud-Management: Ermöglicht Cloud-Administratoren die Steuerung aller in einer Cloud ausgeführten Komponenten wie Daten, Anwendungen, Dienste und Endbenutzer. Dies umfasst das Bereitstellen, Nutzen und Integrieren von Ressourcen sowie das Verwalten der Disaster Recovery.  

  3. Virtualisierungsmanagement: Dient als Schnittstelle zwischen virtuellen Umgebungen und der zugrunde liegenden physischen Hardware. Es vereinfacht die Verwaltung von Ressourcen, verbessert die Datenanalyse und optimiert die Abläufe.  

  4. IT-Operations-Management: Auch als Geschäftsprozessmanagement bezeichnet, modelliert, analysiert und optimiert es fortlaufende oder vorhersehbare Geschäftsprozesse.  

  5. IT-Automatisierung: Durch die Erstellung wiederholbarer Anweisungen und Prozesse werden menschliche Interaktionen mit IT-Systemen ersetzt oder reduziert. Es wird auch als Infrastrukturautomatisierung bezeichnet.  

  6. Container-Orchestrierung: Automatisiert das Deployment, die Verwaltung, Skalierung und Vernetzung von Containern.  

  7. Konfigurationsmanagement: Verwaltet konsistent Computersysteme, Server und Software.  

  8. API-Management: Verteilt, steuert und analysiert APIs, die Anwendungen und Daten zwischen Unternehmen und Clouds verbinden.  

  9. Risikomanagement: Identifiziert und bewertet Risiken und entwickelt Pläne zur Minimierung oder Kontrolle der Risiken und ihrer potenziellen Auswirkungen.  

  10. Datenmanagement: Erfasst, speichert und nutzt Daten. Organisationen erhalten einen Überblick darüber, welche Daten vorhanden sind, wo sie sich befinden, wem sie gehören, wer Zugriff darauf hat und wie darauf zugegriffen wird.  

Generell wirken sich Umfang und Qualität der IT-Infrastruktur an verschiedenen Stellen aus: 

Digitalisierung und die IT müssen Rentabilität schaffen und sowohl existente als auch neue Prozesse optimieren, um wiederum die Produktivität zu steigern  
die IT muss eine anstandslose Kommunikation auf externer und interner Ebene unter mehreren Teilnehmern ermöglichen  
die IT selbst muss möglichst sicher sein und zugleich so eingesetzt werden, dass sie andere zu schützende Bestandteile eines Unternehmens absichert  
eine zeitgemäße IT-Infrastruktur sollte flexibel und damit auch jederzeit erweiterbar/skalierbar sein, des Weiteren sollte sie optimiert und gegebenenfalls konsolidiert werden, um Effizienzgewinne zu realisieren  
die Qualität der IT-Strukturen wirkt sich ebenfalls auf die Kundenzufriedenheit aus, im Optimalfall natürlich, indem sie diese steigert 

Wie wird eine IT-Infrastruktur aufgebaut und verwaltet? 

Aufgrund der Komplexität, die mit zunehmender Nutzung von Technologien und digitalen Komponenten weiter ansteigt, können Unternehmen ihre eigene Infrastruktur von entsprechenden Experten entwickeln und bereitstellen lassen. Diese sorgen sich in der Folge um die Planung, Installation und Vernetzung aller Komponenten, des Weiteren beinhaltet die Beauftragung eines solchen Dienstleisters auch das Schaffen von zeitgemäßen Sicherheitsstandards.  
 
Beim Aufbau sind alle Komponenten (siehe den entsprechenden Abschnitt) anzuschaffen und kompatibel zu vernetzen. Des Weiteren werden Bestandteile wie das Betriebssystem, die Cloudlösung, Automatisierungsprozesse, genutzte API-Schnittstellen und virtuelle Datenräume geschaffen beziehungsweise mit der Infrastruktur ganzheitlich vernetzt.  

Fazit: Die IT-Infrastruktur ist so individuell wie ihre Anwender - und für Unternehmen ebenso unverzichtbar wie deren Leistungsangebot 

Aufgrund des technologischen Fortschritts, der Verbreitung des Internets über die letzten zwei Jahrzehnte und innovativer Lösungen, von Automatisierungsprozessen, dem Internet der Dinge und sicheren Datenräumen, bis hin zur digital abgewickelten Kommunikation, kommt der IT-Infrastruktur heute eine Schlüsselrolle zu. Obgleich keine feste IT-Infrastruktur Definition existiert, muss diese ihrem Anwenderprofil gerecht werden und Effizienz- sowie Leistungsgewinne unter Einhaltung des rechtlichen Rahmens gewährleisten. Für die genutzte Software-Infrastruktur gilt das ebenso.  

 

Eine solide IT-Infrastruktur ist für Unternehmen unerlässlich, da sie eine zuverlässige Grundlage für die Bereitstellung von hochwertigen Dienstleistungen und Produkten bildet.

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Verfasst von

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Jannis Rohde
Experte für Cloud Transformation