Zukunftssicher durch intelligentes ESG-Management
Nachhaltige Kapitalverfügbarkeit
Ein effektives ESG-Management (Environmental, Social, Governance) ist entscheidend für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Es ist nicht nur eine Reaktion auf regulatorische Vorgaben, sondern bietet zahlreiche praktische Vorteile, um nachhaltige Praktiken zu implementieren und die Kapitalverfügbarkeit für die Zukunft zu sichern.
Der Hintergrund: Warum ESG-Management so wichtig ist
Der European Green Deal, der 2019 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde, hat das ambitionierte Ziel, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind tiefgreifende Veränderungen in verschiedenen Sektoren notwendig. Die EU-Taxonomieverordnung, die seit Juni 2020 in Kraft ist, definiert, welche wirtschaftlichen Aktivitäten als ökologisch nachhaltig gelten. Diese Klassifizierung ist entscheidend, um Kapitalströme in nachhaltige Projekte zu lenken.
Zusätzlich verpflichtet die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) Unternehmen dazu, umfassend über ihre ESG-Praktiken zu berichten. Dies betrifft nicht nur große Unternehmen, die bestimmte Kriterien erfüllen, sondern auch alle börsennotierten Unternehmen. Ein zentraler Aspekt dieser Berichterstattung ist die Offenlegung des Anteils der Taxonomie-konformen Aktivitäten. Das bedeutet, dass Unternehmen transparent darlegen müssen, wie nachhaltig ihre Geschäftsmodelle tatsächlich sind.
Mit der Veröffentlichung des ersten Omnibus-Pakets am 26. Februar 2025 plant die EU-Kommission, die Pflichten der CSRD, der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) und der EU-Taxonomie zu lockern. Dies könnten insbesondere die Berichtspflichten für Unternehmen erheblich vereinfachen und den administrativen Aufwand reduzieren.
Die geplanten Änderungen sehen vor, dass nur noch Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden und bestimmten Umsatz- oder Bilanzgrenzen einen Nachhaltigkeitsbericht nach der CSRD abgeben müssen. Dadurch könnte der Kreis der meldepflichtigen Unternehmen um etwa 80 Prozent verringert werden. Zudem werden die Sorgfaltspflichten der CSDDD vereinfacht, sodass Unternehmen künftig nur noch die direkten Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeiten und die ihrer direkten Geschäftspartner berücksichtigen müssen. Die Pflicht zur Beendigung von Vertragsbeziehungen bei schwerwiegenden negativen Auswirkungen soll ebenfalls entfallen, um kritische Lieferketten nicht zu gefährden.
Diese Anpassungen bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihre Nachhaltigkeitsstrategien effizienter zu gestalten, ohne in einen übermäßigen bürokratischen Aufwand verwickelt zu werden. So können sie ihre Ressourcen besser nutzen, um sich auf nachhaltige Praktiken zu konzentrieren und gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. In diesem Kontext wird deutlich, dass ein durchdachtes ESG-Management nicht nur regulatorische Anforderungen erfüllt, sondern auch einen klaren Mehrwert für das Unternehmen schafft.
Die Herausforderungen des ESG-Managements
Die Umsetzung von ESG-Management ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Unternehmen müssen sich nicht nur den neuen gesetzlichen Anforderungen anpassen, sondern auch sicherstellen, dass sie über die notwendigen Daten und Prozesse verfügen, um ihre Nachhaltigkeitsstrategie erfolgreich zu implementieren. Hier kommen einige wichtige Aspekte ins Spiel:
Doppelte Wesentlichkeitsanalyse: Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse ist ein effektives Instrument, um herauszufinden, welche Themen für Ihr Unternehmen von Bedeutung sind. Sie hilft dabei, relevante ESG-Kriterien zu identifizieren, die sowohl finanzielle Auswirkungen auf das Unternehmen haben als auch gesellschaftliche und ökologische Relevanz besitzen. Je höher die bewertete Wesentlichkeit, desto intensiver sollten Sie sich mit diesen Themen auseinandersetzen.
Datenmanagement: Ein erfolgreiches ESG-Management erfordert ein strukturiertes Datenmanagement. Unternehmen sollten sich mit verschiedenen Datenquellen auseinandersetzen, um relevante Informationen zu sammeln. Dies kann durch vorhandene Datenbanken, automatische Datenerfassung oder manuelle Datenerfassung geschehen. Dafür ist wichtig, ein Rollenkonzept zu entwickeln, das klare Verantwortlichkeiten für die Datenlieferanten (verantwortlich für Erfassung der Daten), -verifier (verantwortlich für Qualitätssicherung der Daten) und -publisher (verantwortlich für Übernahme von Daten in übergeordnete Berichtsebenen und Veröffentlichung) definiert.
Es ist von entscheidender Bedeutung ESG-Daten korrekt und vollständig zu erfassen, um transparente und aussagekräftige Berichte zu erstellen. Dabei kann Software wie green.screen von Arvato Systems unterstützen. Als ESG-Reporting-Software bietet sie die Möglichkeit, die Daten in Übereinstimmung mit den ESRS-Standards (European Sustainability Reporting Standards) zu erfassen, zu analysieren und zu präsentieren.
PDCA-Zyklus zur kontinuierlichen Verbesserung: Die Implementierung von Maßnahmen sollte im Rahmen eines PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) erfolgen. Durch kontinuierliche Kontrolle und Anpassung der Maßnahmen kann sichergestellt werden, dass die Maßnahmen sinnvoll auf die aktuelle Lage des Unternehmens angepasst werden und die höchste Effektivität zeigen.
Da der Veränderungsprozess über einen langen Zeitraum verläuft, ist es wichtig, die Maßnahmen innerhalb eines IT-Tools zu dokumentieren und deren Wirksamkeit nachzuvollziehen. Nur wenn Sie transparent die Verursacher von Emissionen und sonstige Verbrauchsmengen identifizieren, können Sie gezielt analysieren, wo Maßnahmen ansetzen müssen. Dabei ist es wichtig, nicht ausschließlich mit aggregierten Zahlen zu arbeiten, sondern diese mithilfe einer Software detailliert aufzuschlüsseln, um effektive Steuerungsmaßnahmen zu entwickeln.
Auswirkungen auf die Kapitalverfügbarkeit
Ein gut strukturiertes ESG-Management hat direkte Auswirkungen auf die Kapitalverfügbarkeit eines Unternehmens. Die Kosten für den Aufbau von Prozessen und Systemen sowie die Schulung von Personal sind zwar anfänglich hoch, doch die langfristigen Vorteile überwiegen deutlich:
Günstigere Fremdkapitalbedingungen
Unternehmen mit einem hohen ESG-Score können von besseren Konditionen bei Kreditgebern profitieren. Banken und Investoren bevorzugen zunehmend Unternehmen, die nachhaltige Praktiken umsetzen und transparent darüber berichten.
Erweiterte Fördermöglichkeiten
Durch die Einhaltung der ESG-Kriterien können Unternehmen Zugang zu speziellen Förderprogrammen und Investitionsmöglichkeiten erhalten, die auf nachhaltige Projekte abzielen.
Steigerung der Attraktivität für Kunden
Nachhaltige Unternehmen genießen ein höheres Vertrauen und eine stärkere Bindung von Kunden. Dies kann sich in gesteigerten Umsätzen niederschlagen und somit die finanzielle Basis des Unternehmens stärken.
Erfahrungen und Best Practices
In der Praxis hat sich gezeigt, dass ein erfolgreiches ESG-Management langfristig angelegt sein sollte. Es ist entscheidend, nicht nur das Reporting eines Einzeljahres zu betrachten, sondern die Entwicklung über einen längeren Zeitraum zu verfolgen. Dies ermöglicht Unternehmen, Trends und Muster zu erkennen, die auf Fortschritte oder Rückschritte in ihren Nachhaltigkeitspraktiken hinweisen. Eine langfristige Betrachtung fördert zudem die Identifizierung von Bereichen, in denen kontinuierliche Verbesserungen notwendig sind, und hilft, strategische Entscheidungen auf fundierten Daten zu basieren. So können Unternehmen nicht nur ihre Nachhaltigkeitsziele effektiver erreichen, sondern auch ihre Glaubwürdigkeit und das Vertrauen von Investoren und Kunden stärken.
Das Nachhaltigkeitsmanagement eines Unternehmens sollte flexibel genug sein, um sich an Veränderungen in der Unternehmensstruktur anzupassen. Dies ist besonders wichtig für größere Unternehmen mit komplexen Firmenstrukturen. Beispielsweise können der unterjährige Erwerb oder Verkauf von Unternehmensteilen oder Standorten die Vergleichbarkeit der ESG-Zahlen über die Jahre hinweg erschweren. Solche Veränderungen können die Datenlage beeinflussen und es notwendig machen, Anpassungen im Reporting vorzunehmen, um eine konsistente und aussagekräftige Analyse der Nachhaltigkeitsleistungen zu gewährleisten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Benutzererfahrung (User Experience). Die Unterstützung der Mitarbeitenden für das ESG-Management ist entscheidend, insbesondere da viele Mitarbeitenden , die in den Prozess eingebunden sind, nicht primär für ESG-Management zuständig sind. Wenn sie von ihren Hauptaufgaben abgelenkt werden, empfinden sie dies oft als zusätzliche Belastung. Ist die Benutzererfahrung des Reporting-Tools dann auch noch schlecht, wird es umso schwieriger, diese Mitarbeitenden zu motivieren und zu engagieren. Dies kann dazu führen, dass der gesamte Prozess zu viele interne Ressourcen und Kosten in Anspruch nimmt, was die Effizienz und Effektivität des ESG-Managements beeinträchtigten. Eine benutzerfreundliche Plattform kann helfen, die Akzeptanz zu erhöhen und den Aufwand für alle Beteiligten zu minimieren, da eine einfache und nachvollziehbare Datenerfassung und -verarbeitung die Identifikation der Mitarbeitenden mit den Zielen des Unternehmens und dessen Nachhaltigkeitsstrategie stärkt, was letztlich auch die Attraktivität für Kunden steigern kann.
Unsere Erfahrungen mit der Entwicklung der Nachhaltigkeitsplattform green.screen haben gezeigt, dass ein durchdachtes Rollenkonzept, flexible Datenorganisation und benutzerfreundliche Funktionen entscheidend sind, um ein effektives ESG-Management zu etablieren.

Ein strategisches ESG-Management bietet Unternehmen nicht nur eine Reaktion auf regulatorische Vorgaben, sondern vor allem praktische Vorteile, die sich positiv auf den langfristigen Erfolg auswirken. Durch die Implementierung eines effektiven ESG-Managements können Unternehmen ihre Effizienz steigern, ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und das Vertrauen von Investoren und Kunden gewinnen.
Seit 2017 unterstützt Arvato Systems Unternehmen, wie seine Konzernmutter Bertelsmann, beim strategischen Nachhaltigkeitsmanagement mit seiner Software green.screen. In dieser Zeit haben wir intensiv daran gearbeitet, Unternehmen für eine erfolgreiche nachhaltige Zukunft aufzustellen. Dabei haben wir aus erster Hand erlebt, welche Stolpersteine bei der Datensammlung und -aggregation auftreten können. Unsere Erfahrungen in der Etablierung eines effektiven ESG-Managements haben wir in die Entwicklung von green.screen einfließen lassen, um eine benutzerfreundliche, transparente und effiziente Lösung zu bieten. Mit dieser Software helfen wir Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und sich auf dem Weg zu einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Geschäftspraxis zu orientieren.