SAP on Google Cloud Platform – Hürden überwinden auf dem Weg in die Cloud
Weil jede Migration anders ist – und doch gleich
Sie möchten Ihre SAP-Landschaft auf eine IaaS-Landschaft in der Google Cloud Plattform (GCP) migrieren? In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen anhand einiger Insights u. a., welche Hürden auf Sie warten und wie Arvato Systems diese bereits in anderen Projekten überwunden hat.
Cloud-Umgebungen sind in allen Bereichen unseres Berufs- und Privatlebens präsent. Einige Dienste sind ohne eine Cloud-Unterstützung gar nicht vorstellbar, denken wir nur an die vielen Sprachassistenten oder unsere Cloud-Speicher. Auch SAP-Landschaften partizipieren von dieser sehr innovativen Welt.
Allerdings handelt es sich bei den meisten SAP-Services eben nicht um sogenannte „Cloud native“-Anwendungen, welche sich perfekt in die Cloud-Umgebungen integrieren. Vielmehr bringen SAP-Systeme Anforderungen hervor, die oft gar nicht zu der Art und Weise passen, wie in der Cloud gedacht wird.
Architektur
Der Ausfall eines Servers? Kein Problem für Unternehmen wie bspw. Netflix, die Ihre Systeme durch einen sog. “Chaos Monkey” darauf trainiert haben, mit dem Ausfall einzelner Komponenten zu rechnen. Die Störung ist der Normalfall. Aber was ist, wenn unsere HANA-Datenbank nicht mehr verfügbar ist, weil der darunter liegende Server ausgefallen ist und es nicht danach aussieht, dass dieser in wenigen Minuten wieder herstellbar ist? Hier reicht es nicht, einfach einen x-beliebigen Server hochzufahren – wir brauchen unsere Daten, unsere Konfiguration. Es gilt also zu schauen, wie wir mit Methoden der Anwendung (z.B. HANA System-Replikation oder SAP-HANA scale-out system with host auto-failover) unsere Systeme gegen den Ausfall einzelner Komponenten absichern können. Ebenso ist es höchst sinnvoll, seine Anwendung möglichst weit vom darunter liegenden Betriebssystem zu entkoppeln. Haben Sie diese lose Bindung erreicht, können Sie bei Problemen innerhalb des Servers oder des OS einen Server innerhalb weniger Minuten deployen und mit einer Automatisierungslösung ihrer Wahl vorkonfigurieren. Die Anwendung merkt gar nicht, dass diese auf einem neuen Server läuft und Sie sparen sich die aufwändige Fehlersuche.
Wer also bei der Architektur und der Planung seiner SAP on Cloud-Landschaft etwas Zeit investiert, kann im späteren Betrieb davon profitieren. Folgende Design-Pattern können Ihnen dabei helfen:
Performance
Je wichtiger eine Anwendung innerhalb eines Unternehmens ist, desto kritischer ist die Performance eben dieser. Bei einer Migration in die Cloud sollten Sie von Anfang an Wert darauf legen, Ihren Anwendern die gleiche oder sogar eine bessere Performance zu bieten, um nicht gleich nach dem Go-Live die erste negative User-Experience zu erzeugen. Dies könnte den Ruf der Cloud bei Ihren Anwendern nachhaltig negativ belasten.
Zunächst gilt es also ein sorgsames Sizing Ihrer SAP-Landschaft in der Cloud zu erstellen. Dabei sollten auch immer die Empfehlungen der SAP in Form der PAM und dem Certified and Supported SAP HANA® Hardware Directory sowie die Zertifizierungen für SAP-Anwendungen auf der GCP berücksichtigt werden. Hier empfiehlt es sich auch immer den tagesaktuellen Stand zu prüfen.
Bei dem Sizing kommen dann die Vorzüge der Cloud zum Tragen. In SAP on Cloud-Projekten empfiehlt es sich, die Server etwas größer aufzubauen, als es das Sizing gefordert hat. Für die ersten 1-3 Monate lässt man die Server dann in einem pay-as-you-go-Betrieb, um gesicherte Daten zur Auslastung in der neuen Umgebung sammeln zu können. Basierend auf diesen Daten wird dann ein Right-Sizing durchgeführt. Die mögliche Umstellung der Server auf eine stärkere oder kleinere Server-Klasse bedarf nur eines Reboots. Erst danach werden die Server commited und damit für einen längeren Zeitraum und zu niedrigeren Konditionen beim Cloud Provider abgenommen.
Fazit
Wie so oft gilt, dass eine saubere Planung viele Probleme im späteren Betrieb vermeidet. Neben den Themen Architektur und Performance existieren noch viele weitere Felder, denen man im Vorfeld eines SAP on Cloud-Projektes Aufmerksamkeit schenken sollte. Und sicherlich sind auch diese beiden Themen mit dem Gesagten nicht vollständig beschrieben. Sollten Sie Fragen oder Interesse haben, kommen Sie gerne auf uns zu, unsere zahlreichen Expertinnen und Experten freuen sich auf ein Gespräch mit Ihnen.